Wie konnte das nur passieren? Es kommt mir so vor, als ob du
Zeit nur so verfliegt. Ich bin jetzt fast
fünf Monate hier und Anfang August muss ich hier schon wieder weg. Was
für ein schrecklicher Gedanke!
Wie ihr in meinem letzten Blogeintrag lesen konntet, hatte
ich ein schönes Silvester und bin so gut ins neue Jahr gestartet. Lange ließen
die Ereignisse nicht auf sich warten, denn für mich und Isa ging es nach Pune,
um die anderen Freiwilligen zu besuchen und ein paar medizinische Tests
durchführen zu lassen (es ist alles in Ordnung, keine Sorge!). In Pune schlugen
wir uns den Bauch mit all den leckeren Sachen voll, die wir in Sangli schwer
oder gar nicht bekommen können: Käse, Donuts, Pasta, Pizza, Bananenmuffins,
Möhrchenkuchen, Käsekuchen, Chickenwings – mhmm!
Am 5. Januar ging‘s dann aber über Mumbai weiter nach
Udaipur zu unserem Zwischenseminar.
Eine ganze Woche nur Deutsche um uns herum,
es war herrlich! Man konnte ein bisschen abtauchen, Abstand nehmen und
reflektieren. Die Themen mit denen ich mich am meisten beschäftigt haben waren
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Was ist bisher passiert?
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Wo sind eventuell Probleme und wie lassen sich
diese lösen?
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Wer/was sind meine Stützpfeiler und wieso?
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Was ist mir persönlich wichtig?
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Was ist der Sinn und Zweck meines
Freiwilligendienstes?
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Was passiert nach dem Seminar?
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Was passiert nach dem Freiwilligendienst?
Auch wenn ich sehr viel nachgedacht habe und auch viele
ernste Gespräche geführt habe, kam der Spaß nicht zu kurz: Lagerfeuer mit Stockbrot
und auch eine Runde Werwolf haben nicht gefehlt. Mit unseren tollen
Seminarleitern haben wir auch einen Nachmittag einen Ausflug nach Udaipur
gemacht und ein wenig Sightseeing gemacht, um den Tag in einem ziemlich
schicken Restaurant ausklingen zu lassen.
Wir haben auch einen See besucht, der total verseucht ist. Um Udaipur herum wird viel Marmor gewonnen und geschliffen. Beim Schleifen werden viele Chemikalien verwendet, die dann mit dem Staub eine zähe Masse ergeben. Diese Masse wird seit Jahren in diesen See gepumpt. Asthma ist ein weit verbreitetes Problem in der Gegend.
Eine ganz tolle Seminargruppe!
Nach dem Seminar bin ich mit ein paar anderen Frewilligen
noch einen Tag in Udaipur geblieben. Es ist eine wundervolle Stadt! Ich liebe
den Duft der vielen Ledertaschenläden, den tibetischen Markt, auf welchen ich
einen Schal aus echter Yakwolle erstanden habe und den idyllischen See mit dem
City Palace, in welchem der James Bond Streifen „Octopussy“ gedreht worden ist.
Ich hätte mich totkaufen können.
TOTKAUFEN.
Mit einem Sleeperbus sind wir dann weiter nach Jaisalmer
gefahren, die Stadt der Kamele. Dort haben Isa und ich eine Wüstensafari auf
dem Rücken eines dieser Wüstenschiffe gemacht. Ich habe diese Ruhe sehr
genossen! In den Dünen wurde dann unser Lager aufgeschlagen und nach einem
wunderschönen Sonnenuntergang saßen wir mit Menschen aus aller Welt ums
Lagerfeuer herum und haben unser leckeres Abendessen genossen und uns viel
unterhalten und gelacht, bevor es dann in die vorbereiteten Betten ging – im
besten Hotelzimmer der Welt: der freien Natur unter einem atemberaubendem
Sternenhimmel.
Isas Kamel hieß Lulu :D
Wir haben einen Halt an einer verlassenen Stadt gemacht. Sie ist wohl schon 800 Jahre alt, wenn ichs richtig verstanden habe :)
Ich schwöre, ich habe den Stein nur ganz leicht berührt und dann fällt er mir in die Hände.
DA OBEN WAR DER!
Der gruseligste Moment bisher: die ganze Gruppe teilt sich auf und alle laufen für sich durch die Stadt. Isa und ich gehen in ein Haus und sehen das da auf dem Boden. Wir dachten erst das wäre Asche von toten Menschen! Aber es waren nur umgefallene Statuen oder so.
Wüste
Mein Kameljunge hieß Ram. Er ist zehn Jahre alt und kann leider nicht
zur Schule gehen, weil es in seinem Wüstendorf keine Schule gibt.
Spazierengehen in den Wüsten ist nicht ganz so einfach wie durch die Stadt ;)
Sowas bitte nicht nachmachen, es sei denn man hat hinterher Wechselklamotten und eine Dusche.
Hat trotzdem Spaß gemacht.
Unser Nachtlager wurde wie auch alles andere von unseren Wüstenführern vorbereitet.
Leider ging es nach einem weiteren halben Tag in Jaisalmer wieder nach Sangli, denn auch
wenn die Arbeit Spaß macht, Urlaub ziehe ich dem dann doch irgendwie vor.
Aber
ich muss auch nicht lange auf den Nächsten warten. Am 22. Februar kann ich
meine Eltern in Delhi in die Arme schließen, bevor es auf eine Reise in den
Himalaya und durch Rajasthan geht. Ich freu mich schon wahnsinnig!
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