Der Hauptsitz vom BSSK ist in Pune. Daneben gibt es noch
drei weitere Außenstellen – in Aurangabad, Sangli und Chiplun. Ujjwala ist
sowohl von Sanglli als auch von Chiplun die Chefin.
Eines Tages fragte sie uns, ob wir nicht mit nach Chiplun
wollten. Natürlich wollten wir!
So hieß es dann am 15.12.: Um 6 Uhr morgens aufstehen und um
halb sieben: auf nach Chiplun! Die Fahrt war wundervoll. Die Landschaft ist
unglaublich und man schaut wirklich die ganze Zeit aus dem Fenster. Natürlich
nie nach vorne, denn die Fahrweise unseres Fahrers ist „ein bisschen“ riskant.
In Chiplun angekommen wurden wir von einem herrlichen Mittagessen empfangen.
Weil Ujjwala arbeiten musste, haben wir ein bisschen mit den Kindern gespielt
oder die unglaubliche Aussicht auf der Terasse bei einer Runde UNO genossen. Am
Abend zeigten Ujjwala und Chandu uns ein wenig die Umgebung. Wir besichtigten
einen alten Tempel und aßen die Spezialität der Region: Fisch! Der Fisch war
göttlich. Er wurde in Kokosnusscurry gekocht und dieses Curry allein ist
einfach herrlich! Dazu gab es Wade, ein gigantisches Donatförmiges Gebäck, das
quasi Chapatiersatz war. Auch sehr lecker.
Unterwegs haben wir uns eine Jageryfabrik angeschaut.
Jagery wird aus Zuckerrohr gemacht und wird zum Süßen verwendet. Schmeckt ein bisschen wie Honig!
Am nächsten Tag durften Isa und ich so lange schlafen, wie
wir wollten. Das haben wir selbstverständlich ausgenutzt. Am Nachmittag trafen
dann die zwei Australierinnen ein, die der Grund für Ujjwalas Ausflug nach
Chiplun waren. Die Beiden gehören einer australischen Gruppe an, die Kinder des
Sponsorshipprogrammes fördert. Shilpa wurde als Baby in Pune aus dem BSSK adoptiert und Kelsey ist
schon seit langer Zeit ihre beste Freundin. Die Beiden brachten viele Geschenke
für die Sponsorships mit und am gleichen Nachmittag haben wir auch Einige der
Kinder besucht, u.A. das Sponsorship von Kelsey. Wir haben auch ein Kind in
einer Schule besucht. Die Schule hat einen mega Aufriss gemacht: die Tanzgruppe
hat vor der Schule getanzt, uns wurden feierlich Blumen überreicht und im Büro
mussten wir uns einen Vortrag des Direktors anhören, den er vom Flyer abgelesen
hat. Versteht mich nicht falsch, ich war schon
beeindruckt. Aber es hat mich sehr gestört, dass alles so zur Schau
gestellt worden ist. Was mir dann den Besuch wirklich verdorben hat ist, dass
uns der Direktor am Schluss einen Brief in die Hand gedrückt hat mit den
Worten: „Read this letter hardly and solve our problems.“.
Auch am nächsten Tag haben wir Sponsorships besucht und
gerade für Shilpa ist es sehr emotional gewesen, da sie immer gedacht hat: „Das
könnte eigentlich auch mein Leben sein!“. Die Häuser der Familien sind größer als
die der Sponsorships in Sangli und wirken auch deutlich besser, da Chiplun sehr
ländlich ist und die Kinder nicht in einer „slumlike area“ leben. Die Natur ist
unglaublich und die Menschen leben mit ihr zusammen im Einklang. Das ist das
wirkliche, natürliche, auf dem Boden gebliebene Indien. Hier werden die
verschiedenen spirituelle Rituale und die natürlichen Heilmethoden noch
wirklich gelebt.
Das Überreichen der Sponsorgeschenke
So ein Sonnenbad ist herrlich ...
...und mach hungrig! Nene, ich wars echt nicht, wie kommt ihr denn da drauf?! :D
Zusammen mit den Australierinnen sind wir dann nach Hause
gefahren und haben noch einen tollen Abend in unserem berühmten Dosacenter
verbracht.